Deutsche Studien haben eruiert, dass jedes zehnte Kind nicht vom vermeintlichen Vater ist. Österreichs Fachleute halten den Wert für zu hoch gegriffen und gehen von 2 Prozent aus. Mediziner wittern in solchen Zahlen pure Geschäftemacherei.
Der Aufklärungsbedarf wächst: Die Streitigkeiten werden vor Gericht ausgetragen, es geht um Alimente und Sorgerecht. Somit könnten Vaterschaftstest und Verwandtschaftsanalysen zu einem boomenden Markt werden. Mittels DNA-Analyse wird ein solcher Abstammungsnachweis leicht erbracht. Für Aufsehen sorgte jener Fall eines Mannes, der acht Jahre überzeugt war, Vater zu sein: Nach einer Analyse stellte sich jedoch das Gegenteil heraus. Trotzdem kämpft er jetzt ums Sorgerecht für das Kind.
Dieses Beispiel zeigt allerdings sehr deutlich, auf welch emotional gefährliches Terrain sich Männer begeben, sobald sie sich einer solchen Untersuchung unterziehen lassen. Oft ist das Ergebnis dann anders als gewünscht. Prekär wird die Angelegenheit, wenn diese Tests ohne Betreuung übers Internet angeboten werden.
Die Molekularbiologin Susanne Haas kritisiert diese Methoden. Sie witterte rechtzeitig einen "Gewissheits-Trend" und will mit ihrem soeben eröffneten DNA-Labor "Confidence" in Döbling als private Anbieterin den Markt aufbereiten.